Unsere Studien sollen einen Grundstein für eine bessere, präzisere und schonendere Diagnostik und medizinische Versorgung von Patienten mit Down-Syndrom und dementieller Entwicklung legen. Zu diesem Zweck haben wir diese Ambulanz etabliert, um ein langjähriges Versorgungsangebot für ältere Patienten mit Down-Syndrom anzubieten, wobei die Diagnose und Therapie beginnender und fortgeschrittener kognitiver Störungen im Vordergrund stehen.
Es ist bekannt, dass Menschen mit einer Trisomie 21 gehäuft an einer Alzheimer-Demenz erkranken. Dennoch spiegelt sich dieses Wissen bislang nicht in den Versorgungsstrukturen wider und findet auch nur zögerlich Zugang in die Wissenschaft. So wurden alle Medikamente, die bei der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden, lediglich bei Menschen ohne Trisomie 21 erprobt. Auch aktuelle Therapiestudien mit neuen, innovativen Therapien schließen Menschen mit einem Down-Syndrom in der Regel explizit aus. Dies hat zur Folge, dass Behandlungsempfehlungen für die Alzheimer-Krankheit bei Trisomie 21 nur von den Erfahrungen in der Allgemeinbevölkerung abgeleitet werden können, was letztlich einen Behandlungsnachteil für Menschen mit Down-Syndrom darstellt.
Dabei stellt die Demenz für Menschen mit Down-Syndrom aufgrund der steigenden Lebenserwartung ein zunehmendes Problem dar: So ist die Sterblichkeit demenzerkrankter Menschen mit Down-Syndrom gegenüber nicht-Erkrankten um das 4-fache erhöht. Dies ist von höchster Relevanz für die etwa 60% der Menschen mit Down-Syndrom jenseits des 60. Lebensjahres, die an einer Demenz erkranken.